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Die Aufrechterhaltung der Einstreuqualität kann der Eutergesundheit zugute kommen

Die Aufrechterhaltung der Einstreuqualität kann der Eutergesundheit zugute kommen

Wussten Sie schon, dass Kühe mindestens 12 Stunden am Tag im Liegen verbringen, um zu ruhen oder wiederzukäuen? Es ist leicht zu verstehen, dass die mikrobielle Qualität der Einstreu und der Gülle, die mit dem Euter für eine so lange Zeit in Berührung kommen, ein wichtiger Faktor für die Eutergesundheit und bei der Senkung des Risikos einer umweltbedingten Mastitis ist.

Von der Einstreu zur Eutergesundheit

Mastitis gilt bei Milchkühen als die häufigste Erkrankung. Etwa 70 % aller Mastitisfälle werden durch bakterielle Infektionen verursacht. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Zahl der coliformen Bakterien im Einstreumaterial und auf den Zitzen der Kühe besteht. Diese Umgebung kann auch das Risiko einer hohen Anzahl somatischer Zellen (SCC) erhöhen.

Ein wichtiges, aber vermeidbares Problem

Mastitis wirkt sich negativ auf ihre Leistung, ihr Wohlbefinden und ihre Langlebigkeit sowie auf die Rentabilität des Betriebs aus. In Verbindung mit den Verlusten bei der Milchproduktion und den Behandlungskosten belaufen sich die Kosten der Mastitis für Milchviehhalter auf schätzungsweise 277 €/Kuh in der Frühlaktation bis 168 €/Kuh in der Spätlaktation.
Der SCC-Wert ist ein nützlicher Prädiktor für intramammäre Infektionen. Diese Kennzahl hilft bei der Bewertung der Milchqualität, der Hygiene und der Mastitisbekämpfung auf der Ebene der Herde oder der einzelnen Kuh.
Die Konzentration auf Hygiene- und Mastitis-Präventionsmaßnahmen vom Melkstand bis zum Stall – insbesondere auf der Ebene des Einstreumanagements – ist wichtig für die Gesundheit und Rentabilität der Herde.

Ein mikrobieller Managementansatz

Betrachten wir die Einstreu einmal aus mikrobiologischer Sicht. Wir wissen, dass die Einstreu wichtige mikrobielle Populationen aufweist, die in Ökosystemen zusammenleben. Die Optimierung des Gleichgewichts dieser mikrobiellen Ökosysteme durch mikrobielles Einstreu- und Güllemanagement stellt eine wertvolle Lösung dar, um ein sicheres Umfeld für die Tiere zu erhalten.
Studien haben gezeigt, dass die Beimpfung der Einstreu/Gülle mit nützlichen Bakterien und Enzymen (MANURE PRO) die Entwicklung dieser nützlichen Mikroorganismen fördert und zur Aufrechterhaltung der Einstreuqualität beiträgt.

Ergebnisse aus der Praxis

Von Juni bis September 2021 wurde in der Tschechischen Republik eine Studie durchgeführt, in der der Zusammenhang zwischen der mikrobiellen Beimpfung von Einstreu und Gülle mit MANURE PRO und der Eutergesundheit und Milchqualität (bestimmt anhand von SCC und Milchflora) untersucht wurde.
Vor dem Versuch wies der Betrieb eine hohe Mastitisprävalenz auf und in 90 % der Fälle wurde die Erkrankung durch umweltbedingte Verunreinigungen verursacht, die mithilfe von Betriebskulturen analysiert wurden. In den Sommermonaten verzeichnete die Herde Spitzenwerte.
Die Studie bestätigte, dass MANURE PRO dazu beigetragen hat, die Qualität der Einstreu aufrecht zu erhalten, mit folgendem Ergebnis:

  • Aufrechterhaltung eines niedrigen SCC-Wertes in der Milch während der Sommermonate (Abbildung 1)
  • Senkung des Risikos eines SCC-Wertes über 250 000 um das durchschnittlich 5,3-fache
  • Tendenzielle Senkung des Risikos einer umweltbedingten Mastitis (Abbildung 2)
  • Es gab keine Auswirkungen auf die Milchflora

Abbildung 1. Effekt von MANURE PRO auf die somatischen Zellzahlen in der Milch.

effect of MANURE PRO on the number of environmental mastitis per month, as evaluated by on-farm culture for main pathogens: E. coli, Klebsiella, Streptococcus uberis / Parauberis, Serratia monocytogenes.

Abbildung 2. Effekt von MANURE PRO auf die Anzahl der umweltbedingten Mastitiden pro Monat, bewertet durch Betriebs-Kulturen für die wichtigsten Krankheitserreger: E. coli, Klebsiella, Streptococcus uberis / Parauberis, Serratia monocytogenes

In Kombination mit guten Managementpraktiken ist der Einsatz von MANURE PRO ein vielversprechendes Mittel zur Aufrechterhaltung der Einstreuqualität und damit zur Verbesserung von Eutergesundheit und Milchqualität, ohne dass dabei die Milchmikroflora beeinträchtigt wird.

Fazit

Kühe verbringen mehr als die Hälfte ihres Lebens im Liegen. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem mikrobiellen Zustand des Einstreumaterials und der Eutergesundheit, definiert durch den SCC, und dem Auftreten von umweltbedingter Mastitis. Zusätzlich zu guten Hygienepraktiken, Trockenstehermanagement und Melkmanagement stellt die Verwendung eines Einstreumittels mit lebenden Bakterien (spezifische LAB, Bacillus) und Enzymen ein interessantes Instrument dar, um die Einstreuqualität zu erhalten und somit eine optimale Eutergesundheit zu gewährleisten, selbst unter Bedingungen mit hohem mikrobiellen Druck.

Veröffentlicht Nov 30, 2022 | Aktualisiert Jun 25, 2023

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